… Streik oder nicht Streik – das ist hier die Frage!
Die Deutsche Post streikt nun seit vier Wochen. Deutschlandweit. Manche Teile des Landes bekommen vom Streik nichts mit – sie werden weiterhin beliefert, bekommen Pakete und Briefe.
Andere warten seit Wochen auf Pakete und/ oder Briefe.
Bei uns läuft das so: DHL kommt pünktlich und problemlos. Doch unser Briefkasten setzt die ersten Spinnweben an. Seit fast vier Wochen lag da kein Brief mehr drin, der von der Deutschen Post hätte befördert werden sollen. Heute bekam ich einen, verschickt mit RegioMail. Wahnsinn!
Ich schwanke zwischen totaler Gleichgültigkeit und kräftigem Ausraster.
Wir sind kein reiner Privathaushalt, wir sind beide selbstständig und erhalten viel Post: Bank, Finanzamt, Kunden, Stadtwerke, Versicherungen.
Seit vier Wochen warte ich auf meine EC-Karte, ebenso lange auf eine neue Kreditkarte. Die Abrechnung der Stadtwerke ist nicht angekommen und ich möchte nicht wissen, wie viele PINs irgendwo in einem Sack vor sich hinschlummern und gegen die Langeweile Zahlendreher spielen.
Nichts geht durch.
Ich habe aber keine Lust mich von einem Streik klein kriegen zu lassen. Ich finde Lösungen – zumindest aktuell und für die Zukunft. Es wird schon noch schwierig genug, wenn dann irgendwann mal gelagerte Briefe und Pakete ankommen. Wenn.
Post erledigen ohne Post
Intern verschicken wir nur sehr wenig mit der Deutschen Post – Rechnungen, Broschüren, Angebote oder Anleitungen erhalten unsere Kunden als pdf. per E-Mail.
Wir bekommen unsere Telefonrechnungen per E-Mail und auch einen Teil der Versicherungen laufen nur online. Doch nicht alle Firmen und Behörden sind – ich nenne es mal – fortschrittlich.
Die Abrechnung der Stadtwerke, Gas-, Strom- und Wasser-Lieferanten werden per Post verschickt. Doch ein regelmäßiger Blick aufs Konto oder in den Unterlagen vom Vorjahr verrät: Die Abrechnung hätte längst da sein müssen.
Ein Anruf bei der Hotline, viel erklären ist meist nicht mehr nötig und die Rechnungen per Fax oder E-Mail anfordern.
Da wir die Abrechnung für das gesamte Haus durchführen, waren das eine Menge Seiten. Doch für den EWR war das kein Problem. Wir konnten die Abrechnung und einen Haken an diese Sache machen.
Mein TIPP
So habe ich in der letzten Woche überall verfahren. Außerdem habe ich Pauschalschreiben angefertigt, mit dem Hinweis, dass wir keine Post erhalten und der Kommunikationsweg zukünftig neu definiert werden möchte. Auch möchten bitte alle Schreiben aus den letzten vier Wochen per E-Mail oder Fax erneut geschickt werden.
Nun ist die andere Seite dran.
Ob es nützt, weiß ich nicht, aber ich habe das Gefühl nicht auf den Händen gesessen und abgewartet zu haben.
Umdenken ist angesagt.
Wer nicht will, der hat schon. So sehe ich das. Wenn die Deutsche Post, Ver.di und die Mitarbeiter sich nicht einigen können oder wollen, möchte ich nicht auf der Strecke des Streiks bleiben. Letztendlich bin ich es – der Bürger im allgemeinen – der unter dieser Situation leidet. Mehraufwand und Mehrarbeit in jeglicher Hinsicht. Von den Mehrkosten möchte ich gar nicht erst sprechen. Wer haftet, wenn Pakete mit verdorbenen Inhalt fünf Wochen nach Ablaufdatum beim Kunden geliefert werden oder das lebensrettende Blutdruckmessergerät beim Verbraucher gar nicht erst ankommt? Alles, was irgendwo gelagert liegt, daran können wir nicht kommen.
Aber ab jetzt heißt das: Neue Wege finden, um Verlust und Chaos zu minimieren. Beförderungsmöglichkeiten für Pakete und Päckchen, die von Privat und Gewerbe verwendet werden können, gibt es schon lange. Hier kann jeder – Privat und Gewerbe – wechseln.
Zustell-Versand-Alternativen für Päckchen und Paket
Hermes – günstiger als DHL, dauert aber manchmal 1-2 Tage länger, außerdem muss ein Paketshop in der Nähe sein. Die sind – zumindest bei uns in der Region – sehr breit gestreut. Ob Päckchen oder Paket – versichert bis 500 Euro. Keine zusätzliche, höhere Versicherung möglich.
DPD – überraschend gute Online-Preise, teilweise günstiger, teilweise höher als Hermes. Abholung an der Haustür ist teuer. Problem: Pickup-Paketshops sind (noch) rar. Interessanter Service: In der eigenen Stadt werden Pakete mit DPD Now innerhalb von 90 Minuten ausgeliefert.
Gut und zuverlässig: Live-Tracking
Versicherung für alle Pakete (außer Retouren) bis 520 Euro. Zusatzversicherung möglich.
GLS und TNT – keine Preise online. Versand nur für Firmen sinnvoll.
Alternativen für Brief und Postkarte – schwierig
Mit Brief und Postkarte wird das schwieriger. Es gibt jedoch regionale Briefversender, wie z.B. RegioMail (deren Webseite jedoch nicht sehr aussagekräftig ist.) Doch auf diese und ähnliche Dienstleister könnten zumindest die Ämter, Versicherungen und Banken zurückgreifen. Privatleute haben es da schwerer. Hier bleibt nur E-Mail, Fax und Telefon – was jedoch eh die schnellste und günstigste Variante ist.
Streik bedeutet auch eine Chance neue Wege zu beschreiten. Nutze sie.
Welchen Anbieter für Brief und Paket kennst du? Empfehle sie in der Kommentarfunktion weiter, damit in dieser Streiksituation auch andere davon profitieren können. Danke.
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