Wimper-Wünsche_Laden

Es war einer von diesen Tagen, an denen Fräulein Klimper auf einem Ast hockte und darauf wartete, dass ein Niemandsländer eine Wimper verlor. Die Langweile hatte sich schon einige Stunden zuvor neben sie gesetzt und ließ die langen dürren Beine hin und her baumeln. Hin und her und immer mehr. Manchmal kratzte sich Fräulein Klimper mit ihrem Zauberstab am linken Fuß, dann bohrte sie sich damit im rechten Ohr. Sie seufzte. Ein kühler Wind kam auf und setzte der Langeweile den Schalk in den Nacken, die pikste mit einem Mal Fräulein Klimper in die Seite und zog ihr an den Haaren. Die Klimper-Wünsche-Fee schrie vor Schreck, sprang auf und ins Leere.
Ohne Wimper kein „Pling“, und ohne „Pling“ fiel Fräulein Klimper wie ein Kieselstein zu Boden. Doch ihr Sturz wurde von blauem Feenkraut gemildert. Glücksgeflügelte stoben daraus hervor und flogen aufgeregt in alle Richtung. Nur Fräulein Klimper blieb liegen und nahm einen tiefen Zug, und noch einen… und noch einen… und noch einen…

Als Fräulein Klimper sich Stunden später wankend erhob, befand sie sich in einem berauschten Feenkraut-Dauerzustand. Sie torkelte durchs Niemandsland, singend und kichernd, bis sie bei den Laberköppen um Einlass bat, denn sie war der festen Überzeugung, das Haus der Laberköppe müsse ihr Wimper-Wünsche-Laden sein. Sie bestückte ihn mit allerlei Märchen-Dai-Sing und verlangte dafür Wimpern.
Der Rausch ließ viele Wochen später nach – der Laden blieb.

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