Tagebuch eines Welpen: Knut? Nein! Pfote!

Liebes Wuffi!

Nein ist ein pfui!-Wort.
Nein! Geh aus dem Katzenklo! Nein! Nicht aufs Bett! Nein! Nicht ins Bett! Nein! Nicht fressen! Nein! Nicht die Treppe rauf! Nein! Nicht die Treppe runter!

Mein Frauchen ist heiser von dem ständigen Nein!-Sagen. Von mir aus kann sie das sein lassen, dann könnte ich nach Lust und Laune im Katzenklo nach …. (Anmerkung des Übersetzers: Das schreibe ich nicht.) wühlen und fressen, mich im Bett ahlen oder mit dreckigen Pfoten über den Boden jagen, ins Wohnzimmer pinkeln, auf der Couch tanzen, vom Tisch essen. DAS wäre ein Hundeleben. Herrlich.

Die Zweibeiner haben so viele Worte, so vieles muss ich verstehen, so vieles lernen. So ein Welpenleben ist ziemlich schwer und ich übe ja erst seit Kurzem. Aber ich lerne das schon noch. Und wenn ich erstmal alles kann, was Frauchen und Herrchen mir beigebracht haben, dann werde ich ihnen in freundlichem Hundisch erklären, dass ich nicht mehr Spazieren gehen will. Das ist nämlich auch pfui.

Die feinen Kinder, die ich auf diesen pfui!-Spaziergängen treffe, sagen immer, ich sähe aus wie Knut. Ich weiß aber gar nicht wer Knut ist. Weißt du es, liebes Wuffi?

Gestern hat mir Frauchen eine schwere Aufgabe gestellt. Sie hat mir ein Stück Käse vor die Nase gehalten, wau, roch das fein. Doch dann hat sie es einfach in ihrer Faust versteckt. Ich musste Sitz machen, aber dann bekam ich es nicht. Dabei hätte ich mir das doch als Belohnung verdient, wo ich doch sofort gehört und ganz lieb geguckt habe.

Sie hat nichts gesagt, sondern nur da gesessen. Darum habe ich ihr signalisiert, was ich wollte und das war der Käse in ihrer Hand. Doch mein Hundeblick ließ sie nicht erweichen. Wie kann das nur sein, liebes Wuffi? Meinem Blick kann doch keiner widerstehen. Das hat mich verwirrt. Und darum habe ich ihre Faust abgeleckt, versucht meine Zunge zwischen ihre Finger zu drücken, einen Finger nach dem anderen abzunagen. Und obwohl ich freiwillig Platz machte und mich dann auf den Rücken drehte – sie gab den Käse nicht frei. Dann habe ich meine Pfote auf ihre Faust gelegt und plötzlich werde ich gelobt, alles ist fein, sie streichelt und knuddelt mich und ich bekomme mein Stück Käse.

Heute will ich das nochmal so machen, dann schneller, damit ich nicht so lange auf den Käse warten muss. Der schmeckt fein!

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.