Heute habe ich schon mehrfach ´nen dicken Hals gekriegt.
Entweder rege ich mich heute über Politiker auf oder über Handwerker auf. Meine Fres… äh, meine Güte.
19% Mehrwertsteuer? Na suuuper! Dann gehen Einkäufe weiter zurück, dann wird es weniger Aufträge geben und der Konsum demnächst klein und dünn geschrieben.
Begreifen die Politiker das nicht?
Verstehen sie nicht, dass der Wirtschaft so nicht geholfen wird? Dass Schwarzarbeiter so – verständlicherweise – noch größere Chancen haben?
Und gleichzeitig die Preise weiter steigen werden müssen, weil wiederum aufgrund der Erhöhung, weniger abgesetzt wird?
Was las ich noch? Die Impfungen für Kinder sollen nicht mehr von den Krankenkassen übernommen werden – wird überlegt? Wie? Wird überlegt? Wie kann denn so etwas überhaupt überlegt werden?
Hallo?
Gut, dann gibt es demnächst eben mal wieder Masern- und Mumps-Epidemien, zu den diversen neuen Erkrankungen. Das macht ja nichts, die Folgen bezahlt dann wieder die Kasse.
Hallo II?
Ist eigentlich klar, dass solche Überlegungen und möglicherweise Entscheidungen genau die Leute treffen, die am Wenigsten in der Tasche haben (bis auf Ausnahmen – Ausnahmen gibt es immer)?
Ich frage mich, wie groß der Sandkasten ist, in dem unsere Politiker jeden Tag spielen. Ob sie vielleicht keine Förmchen mehr haben? Die Lollis haben ja nichts gebracht. Vielleicht sollten wir mal wieder eine große Spendenaktion ins Leben rufen!
Förmchen und Lollis für unsere Herrn und Damen Politiker! Aber ganz ganz schnell!
Stundenlang könnte ich so weitermachen und mich aufregen.
Schon mal einen Handwerker gesucht und nicht gefunden? Kann passieren. Rückrufe? Wie schreibt sich das? Service? Kann man das essen?
Angestellte diverser Handwerksbetriebe – so höre ich immer häufiger – kloppen Überstunden, doch Cheffe will keine neuen Leute einstellen, obwohl Arbeit genug da wäre.
»Wir kommen um zehn!« … und sind dann um elf da.
»Wir liefern morgen!«… und vergessen den Termin einfach mal.
Telefon? Handy? Ähem… wie bedient man das?
Umgekehrt geht es auch: Chef sucht einen Auszubildenden, findet aber keinen.
Chef will jemand einstellen, doch die vom Arbeitsamt vermittelten Damen oder Herrn, erscheinen nicht zum Termin.
Und so läuft es nicht nur im Handwerk, sondern überall in den größeren und kleinen Betrieben und das nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren… Jahrzehnten und es wird nicht besser.
Sorry, liebe Damen und Herrn Vorstände, Chefs und Handwerksbetriebe! Ich weiß, auch da gibt es Ausnahmen, aber das sind eben – wie das Wort schon sagt – leider nur Ausnahmen, die oft schwer zu finden sind.
Besonderes sorry an die Arbeitslosen, die wirklich eine Arbeit suchen!
Um noch mal auf die Sandkuchenbäcker und Lollilutscher zurückzukommen – wäre da, im kleinen Bereich, nicht mal ein Ansatz sinnvoll!? Könnt ihr nicht mal unten anfangen, als den wackelnden Turm nur an der Spitze stützen zu wollen?
Oh, nein. Ich möchte den Job nicht machen, ich habe aber auch nicht gesagt, dass ich es könnte! Ich wäre nur dankbar, wenn die Leute, denen wir zu vertrauen versuchen, den Blick zur Realität nicht völlig verlieren und ab und an auch mal hinschauen, wie es draußen, fernab vom Sandkastenrand, läuft.
Ich trinke mir jetzt erst mal einen Tee – zur Beruhigung. Proste meinem Rechner zu und freue mich zumindest darüber, dass ich mein eigener Chef bin – auch, wenn das nicht immer leicht ist. Aber ich ärgere wenigstens keinen – außer euch, aber ihr müsst das ja nicht lesen und auch nicht immer meiner Meinung sein. Das, ist das Schöne daran. Aber ich freue mich natürlich, dass ihr da seid <— echt wahr jetzt und das ganz ohne anstehende Wahl, einfach nur so! ;-)