Drama Drama

Früher, ich erwähnte es schon einmal, waren wir „schlimm krank“, heute – wo Viren Namen tragen – wird daraus ein Drama, an dem wir sterben könnten, das eine Pandemie und somit eine enorme Dezimierung der Weltbevölkerung auslösen könnte.

Früher, wenn es geschneit hatte, dann war das eben so. Im Gegenteil, wir haben uns gefreut, sind Schlitten gefahren und haben Schneemänner gebaut. Die Autofahrer haben geflucht – das gehörte dazu. Ich kann mich erinnern, dass wir mal hitzefrei hatten, aber schneefrei? Einmal vielleicht, als die Temperatur unter Minus 20 Grad fiel.

Heute wird schon beim ersten Schnee ein Chaos an diesen gehängt. Heute wird davon gesprochen, dass die Länder in Eis und Kälte untergehen, dabei haben wir heute nicht mehr Schnee als früher – im Gegenteil.  Denn eigentlich gibt es doch die Klimaerwärmung. Wenn es heute schneit, schreien wir begeistert auf, als hätten wir Schnee seit Jahren nicht gesehen, dabei – hier in meinen Breitengraden – schneit es fast jeden Winter und auch nicht unbedingt wenig. Nicht so viel, wie damals, als ich noch ein Kind war, wobei das auch mit einer veränderten Wahrnehmung zusammenhängen könnte.

Auch damals, so erzählten Eltern und Großeltern, hätte es zu ihrer Zeit mehr Schnee gegeben. Aber ist das eigentlich möglich?

Müssen wir heute aus  Schnee oder keinem Schnee eine Klimakatastrophe aka Drama machen? Sind wir verweichlicht? Oder neigen wir vermehrt dazu alles zu dramatisieren, weil wir auf Sensationen, auch Drama genannt, stehen? Oder ist es die Informationsflut, die, wie bei einer stillen Post, aus einem Schneehäufchen ein Schneeberg herbeiflüstert?

Übertreiben wir gern, um uns in den Vordergrund zu bringen?

Liegt es tatsächlich an der veränderten Wahrnehmung, wie das vom Kind zum Erwachsenen der Fall ist?

Vielleicht ist der Schnee ein Chaos und die Grippe eine Pandemie, der Affe ein Gorilla und der Marienkäfer ein Kannibale weil irgendwo zwischen der Information und dem Drama ein Funken Wahrheit steckt.

Bleibt nur die Aufgabe, die Wahrheit herauszufiltern, um vernünftig und ausgewogen damit umgehen zu können, aber das … ja das, ist gar nicht so einfach.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.