Seit Monaten lebt bei uns eine Maus unter der Treppe, dort wo sich im Frühjahr auch gerne die Nachbarskatze versteckt. So eine kleine Maus ist niedlich. Doch Mäuse vermehren sich schnell, zerstören die Blumen, fressen Wurzeln und übertragen Krankheiten. Nachdem Lola – unsere Golden Retriever-Dame – erneut erkrankte, mussten wir handeln. Zumal Mäuse, wie es heißt, im Herbst auch ins Haus kommen. Um dem entgegenzuwirken, räumten wir zuerst das angesammelte Laub unter der Treppe fort und machten es der Maus und ihrer Familie unbequem. Dann kauften wir eine Lebendfalle, die wir zuerst mit einem Apfel bestückten. Nur einen Tag später hatten wir die erste Maus gefangen. Allerdings nicht in der gekauften Falle, sie war in einen Eimer gesprungen, der unter der Treppe und direkt neben der Falle stand. Rausspringen gelang ihr nicht. Mit dem Eimer sind wir in den Wald gefahren und haben die Maus ausgesetzt. Zwei Tage später rannte eine kleine Maus über den Schotter und blieb abrupt stehen. Erstarrt vor Angst oder Hitze, vielleicht auch vor Hunger. Mein Mann konnte sie mit den Händen (plus Handschuhe) einfangen. In den Eimer, zum Wald und an der gleichen Stelle frei gelassen.
Eine Maus bleibt selten allein
Zwischenzeitlich hatten wir den Köder gewechselt und durch trockenes Brot mit Nutella ausgetauscht. Angeblich sollen Mäuse Nutella lieben. Nur einen Tag später schlug Lola an, sie bellte, wackelte mit dem Schwanz. Die Falle war zugeschnappt, die Maus unversehrt, der Köder komplett verspeist. Die Maus trat ihre Reise zum Wald an. Keine halbe Stunde später, die Falle wurde mit einem neuen Brot bestückt, saß die nächste Maus darin.
Und so funktionierte die Mausefalle – tagein, tagaus. Mühselig, diese Mäusefängerei.
Inzwischen haben wir auf diese Art sechs Mäuse innerhalb einer Woche gefangen. Der Niedlichkeitsfaktor ist aufgrund der stetig wachsenden Anzahl gesunken. Der Weg in den Wald artet in Arbeit aus und muss in den normalen Arbeitsalltag eingepflegt werden.
Wir haben die Mäuse im Wald stets an der gleichen Stelle ausgesetzt und hoffen, die Familie findet wieder zusammen.
Merke: Nicht mit Speck, sondern mit Nutella fängst du Mäuse!
Zwischenzeitlich sind die Mäuse nicht mehr allein. Die Nachbarskatze – es ist eine neue – besucht uns seit ein paar Tagen und hockt neben der Treppe – wenn die Maus in der Falle sitzt. Unsere Hunde sind nicht amüsiert über diese weiteren Störungrn in ihrem Garten.
Hund, Katze, Maus – doch das sind nicht alle Tiere, die uns in diesem Sommer Arbeit bescheren.
Wespen-Wahn und Fliegen-Sex – Das Fenster zum Insekten-Hof
Wie wir die Mäuse fangen, wissen wir jetzt, bei den Wespen haben wir noch kein Patentrezept gefunden. Doch eine Wespenfalle wäre prima, dann könnten wir den Rest des Sommers wieder genießen. Denn die Wespen ärgern uns nicht nur im Garten, sie kommen auch durch die Fenster, setzen sich – im Haus – aufs Frühstücksbrot und bringen ihre Freunde mit.
Erst vor ein paar Tagen versuchten mehr als zwanzig Wespen durch das Doppelfenster in die Küche zu gelangen. Der Essensgeruch hatte sie angelockt. Glücklicherweise konnte ich das innere Fenster noch schließen, sodass wir nur vier Wespen eliminieren mussten. Nach einigen Stunden zogen die meisten Wespen durch die geöffneten Außenfenster wieder ab. Einige verendeten.
Und nach den Wespen kamen die Fliegen, nicht stech- und fresswütig, aber seltsam in dieser Vielzahl. Sie vermehren sich in unserem Küchenfenster. Große und kleine Fliegen fliegen dort herum. Fliegen-Paare treiben es auf den Buntglasscheiben – im Fenster meiner Küche! Die haben überhaupt keine Skrupel.
Kein schönes Bild, ich sags dir.
Heute Morgen, nach dem Gewitter, hatte die Anzahl deutlich abgenommen. Ich öffnete das Fenster – mutig – mit Kehrschaufel in der Hand und beseitigte die Leichenteile. Wespen, Fliegen – wer gegen wen gekämpft hat, das weiß ich nicht. Verloren hatten alle.
Unser Küchenfenster dient diesen Sommer als Vorlage für Horrorgeschichten. Tierisch, insektisch – diese Jahr 2015!