Doppelschmankerl: William J. Locke

William J. Locke - Cover

William J. Locke – Cover

Warum ich alte Bücher sammle, wird nachfolgend klar. Ich wusste nicht, wer William J. Locke war. Das Buch sah fürchterlich aus, aber es faszinierte mich, weil es so schlicht und anders war.

Ursprünglich war es mal grün, doch es muss schon mit Füßen getreten worden sein, denn jetzt ist es ziemlich stark verdreckt: »The Morals of Marcus Ordeyne« von William J. Locke, dessen Werke – fast 80 Jahre nach seinem Tod – noch heute neu aufgelegt werden.

 Er widmete das kleine, knapp 300 Seiten starke Büchlein seinem Vater:

To my father

In Memoriam Tenebrarum

Die Novelle wurde 1906 gedruckt. Das Copyright liegt bei John Lane Company.

Das erste Blatt ist leer, ebenso das zweite und das dritte. Erst dann folgt in der Mitte der Titel des Buches. Auf dem nächsten Blatt (also nicht der nächsten Seite) wiederholt sich der Titel, doch hier kommt noch der Autor zu, der Hinweis »A Novel« und der Verlag »London :  John Lane, The Bodley Head  New York :  John Lane Company

Auf der nächsten Seite der Copyrightvermerk und die Jahreszahl 1906. Eine Seite weiter die Widmung.

Ein Blatt weiter: Part I

Und noch mal ein Blatt weiter fängt die Geschichte an, die Seitenzahl steht hier einmalig unten (danach oben rechts bzw. links) und lautet 3.

The Morals of Marcus Ordeyne

 Der erste Satz:

»For reasons which will be given later, I sit down here, in Verona, to write the history of my extravagante adventure.«

Das Buch ist nicht in einer alten verschnörkelten Schrift, wie es bei fast allen Büchern aus der Zeit der Fall ist. Im Gegenteil scheint es mit Schreibmaschine geschrieben, die Seiten dann entsprechend zugeschnitten und in Fadenheftung zusammengebunden.

William John Locke wurde am 20. März 1863 in Demerara geboren und starb am 15. Mai 1930 in Paris. Er war der Onkel von Leslie Mitchell.

»The Morals of Marcus Ordeyne« ist sein zweites Buch und gehört zu den Bestsellern des 20. Jahrhunderts.

Viele seiner Bücher dienten als Filmvorlagen. Seine Bücher sind allerdings bis heute nicht ins Deutsche übersetzt worden.

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