Nun ist es also klar

Ich habe geflucht und geweint. Ich habe gezweifelt, überlegt, gegrübelt. Ich habe mit mir geschimpft und gehadert. Ich wusste, es konnte nicht anders sein. Aber ich dachte bis vor wenigen Minuten, dass vielleicht doch ich es war, die so schusselig gewesen ist und ihr Handy nicht in die Tasche – wie üblich – sondern ins Gefrierfach gelegt hat. Ja, denn auch da habe ich gesucht, nur weil ich es nicht glauben wollte, dass ich auf einer Lesung beklaut werde. Aber heute ist klar: Es ist leider wahr. Meine SIM-Card wurde leer telefoniert, wie mir der Anbieter mitteilte. Und das geht bekanntlich nur, wenn man im Besitz des Handys ist. Da auf der Karte noch 10 oder 12 Euro drauf waren, ist das für mich die eindeutige Bestätigung, denn verlieren konnte ich es definitiv nicht! Ich appelliere hier und jetzt noch einmal an denjenigen, der unerlaubt in meine Tasche gefasst hat, mir das Handy zurückzuschicken – in hoffentlich unversehrtem Zustand. Nur dann werde ich von einer Anzeige absehen.

Es ist sehr schade, dass eine schöne, lustige und interessante Lesung mit einer sehr sympathischen Klasse (wovon anscheinend einer aus der Reihe tanzt) so enden musste. Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, wie sich das

  1. für deine Klassenkameraden anfühlen muss, die du mit in die Scheiße geritten hast.

  2. für deine Lehrerin anfühlen muss, die so ein Engagement zeigt und kurz davor war, ihre Hand für ihre Klasse ins Feuer zu legen.

  3. für mich anfühlt und welche Auswirkungen das für zukünftige Lesungen an Schulen nach sich ziehen könnte.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.