Seit diesem Herbst hat Remscheid wieder sein eigenes Bier. Das Remscheider Bräu wird in der Brauerei im mk Hotel (ehemals Remscheider Hof) hergestellt.
Ich trinke normalerweise kein Bier, schon gar kein helles. Kölsch oder Pils – muss ich nicht haben. Früher habe ich gerne Alt getrunken, lieber ein Guinness vom Fass. Zu einem Glas dunklen irischen Bier würde ich auch heute nicht Nein sagen.
Bei der Vorstellung des Remscheider Bräus habe ich dann trotzdem mal genippt. Okay. Ein Pils, nicht zu aufdringlich, frisch.
Die Flasche mit dem „Fump“-Verschluss sieht gut aus, das Etikett ist allerdings keine Designer-Glanzleistung – zu schlicht, zu simpel, zu unauffällig. Langweilig.
Für Zuhause würde ich mir kein Bräu kaufen, es sei denn wir hätten Besuch – haben wir selten. Doch es stand ein Geburtstag an, und auch wenn dieser Herr ebenfalls nicht als Biertrinker bezeichnet werden kann, gehörte das Remscheider Bräu in den Geschenkkorb der Remscheider Kulinarik.
Nun wollte ich das Bier nicht nur in der Flasche verschenken, sondern es auch verarbeiten. Mit dem Remscheider Bräu habe ich Fischkrapfen (abgewandelt, nach einem Rezept von Aurélie Bastian, »Französisch Kochen«) im Biermantel frittiert und ein Bier-Brot gebacken – eigentlich sogar drei.
Rezept Bier-Brot
- 500 g Weizenmehl
- 1 Pck Hefe
- 250 ml Remscheider Bräu oder ein anderes Bier (geschmacklich schmeckt dunkles Bier kräftiger)
- 2 TL Salz
- 2 EL Sonnenblumenöl oder Rapsöl
- 2 TL Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübensirup) oder Honig
Wer es mag kann noch 2 TL Brotgewürz dazu geben (z.B. vom Bremer Gewürzhandel).
Den Teig an einem warmen Ort (evtl. Heizung) ca. 2 Stunden gehen lassen. Kurz durchkneten, dabei etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben, falls der Teig zu sehr klebt. Den Teig in Form bringen (rund, oval, länglich oder in der Backform). Zwei weitere Stunden ruhen lassen. Ich habe ihn dann nochmal kurz geknetet und wieder 2 Stunden gehen lassen. Das habe ich ein letztes Mal wiederholt. Insgesamt hat der Teig diesmal eine achtstündige Gehzeit hinter sich.
Aus dem Teig habe ich drei unterschiedlich geformte Brote hergestellt, zwei davon habe ich mit Eigelb bestrichen und mit Sesam bestreut, eins mit einem scharfen Messer eingeschnitten und mit Mehl bestäubt.
Backzeit: ca. 30 Minuten bei 200 Grad, Ober- und Unterhitze.
Für eine gute Kruste zusätzlich eine Schüssel mit Wasser in den Ofen stellen oder – wer das in seinem Ofen hat – in die Bodenrillen Wasser schütten, nach ca. 15 Minuten wiederholen, denn in der Zeit ist das Wasser verdampft.
Die Brote wurden sehr luftig und schmeckten nicht nach Bier.
Tipp: Grafschafter Goldsaft wird aus Zuckerrüben hergestellt, ist vegan und ein tolles Süßungsmittel, das anstelle von kleinen Zuckermengen zum Einsatz kommt – zum Backen und Kochen. Ich verwende es anstelle von Honig.
Weblinks zum Artikel
- Webseite vom Remscheider Bräu
- Bremer Gewürzhandel
- Grafschafter Goldsaft