Disney hat bei mir geklaut. Echt? Vielleicht. Und nu? Nix.

Aber erst mal der Reihe nach. Gestern haben wir „Oben“ gesehen. Eine Disney/Pixar Produktion für Jung und Alt, nicht nur, weil diesmal die Charaktere aus einem jungen, aufdringlichen Pfadfinder und einem Greis bestehen. „Oben“ ist traurig, sentimental, voller Esprit, lustig und mit witzigen Figuren.
Ein sehenswerter Film, um das Abenteuer des Lebens, auch, wenn das Leben fast zu Ende zu sein scheint.
Auf der DVD gibt es einige Extras, u.a. der Kurzfilm „Teilweise wolkig“, womit wir zur Überschrift dieses Eintrags kämen.
In dem Film verteilen Störche Menschen – und Tierbabys an die wartenden Familien.
Hier besteht zwar eine gewisse Ähnlichkeit zur meiner Geschichte „Ariane, die Storchendame“, die ich bereits 1998 geschrieben habe und die seitdem mehrfach publiziert wurde, auch in englischer Sprache auf einer englischen Website (aktuell ist sie in „Regenbogenläufer – 15 Geschichten für Groß und Klein“ zu lesen), aber die Idee, dass der Storch die Babys bringt, ist nun wirklich nicht neu.
Doch bei beiden Geschichten holen die Störche, die in Bündel verpackten Babys, von den Wolken.
Bei „Teilweise wolkig“ sind es viele Störche, die ihre Bündel von den Wolken holen.
Bei „Ariane“ ist es nur einer.
Bei „Teilweise wolkig“ sind es die Wolken selbst, die aus Wolkenfetzen Babys formen.
Bei „Ariane“ sind es Zwerge, von denen die Babys zu den Wolken gebracht werden.
Bei „Teilweise wolkig“ gibt es ein Storch, der sehr abgewetzt und ungepflegt aussieht.
Bei „Ariane“ gibt es das auch.
Bei „Teilweise wolkig“ liegt sein Aussehen daran, dass er keine niedlichen Babys, sondern die gefährlichen Tierbabys tragen musse.
Bei „Ariane“ liegt ihr Aussehen daran, dass sie keine Zeit hat, sich zu pflegen, weil sie allein und so viele Tiere zu ihren Familien bringen muss.
Bei „Teilweise wolkig“ ist das von dem ungepflegten Storch – zumindest im Film  – erste zu transportierende Tierbaby ein Krokodil.
Bei „Ariane“ ist es ebenso ein Krokodil, dass Ariane transportieren muss.
Letztendlich ist die Geschichte eine andere. Denn Ariane adoptiert das Krokodilbaby, weil es die Eltern nicht finden kann. Bei „Teilweise wolkig“ geht es um die dunkle Wolke, die nur gefährliche Tierbabys gestalten kann und traurig darüber ist, dass „ihr“ Storch so mitgenommen aussieht.
Aber wir saßen gestern schon mit offenem Mund vor dem Fernseher und dachten kurz: „DAS ist ja meine Geschichte!“, denn gewisse Parallelen gibt es eindeutig.  Hier hat jemand meine Story als Anregung genommen oder schlichtweg eine ähnliche Idee gehabt. Beides ist so wie es ist – und durchaus möglich. Übrigens, nicht das erste Mal, dass mir Parallelen von meine Geschichten zu anderen auffallen. Nur ein Plagiat ist nicht bewiesen. Manchmal ist es nur der gleiche Ideenreichtum unterschiedlicher Kreativer und schlichtweg Zufall. Vielleicht gab es eine ähnliche Story auch schon vor 1998 und mir ist das nicht bewusst? Möglich ist alles.
Aber sollte Disney meine „Ariane, the Stork Lady“, die am 27.06.2000 exklusiv auf der Webseite von www.GermanyByNET.com, (Übersetzung von Robert Wise) erschien, als Anregung verwendet haben, wäre ich über eine Nennung nicht abgeneigt. ;-)
Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.