Rezension: »Der Schatzsucher« von Fabian Kahl / Eden Books

»Der Schatzsucher« von Fabian Kahl / Eden Books

[Werbung – kostenloses Rezensionsexemplar]

Fabian Kahl ist eine außergewöhnliche Berühmtheit (oder eine berühmte Außergewöhnlichkeit). Er beweist, dass ein äußeres Bild nicht auf den Beruf oder die Interessen eines Menschen schließen kann.
Fabian Kahl ist ein Typ, das ist vollkommen positiv gemeint. Er fällt auf, mit seinem halb rasierten Schädel, die andere Haarhälfte trägt er lang und glatt, manchmal weiß gefärbt. Das Gesicht (und möglicherweise andere Stellen) mit Piercings verziert. Die Ohrlöcher groß wie Schnapsgläser. Sein Kleidungsstil: Gothic.

Wer hätte gedacht, dass dieser Typ ein Anitqiuitätenhändler ist?
Er verkörpert Vielfalt, Indiviualität, Idealismus und wirft das allgemeine Schubladendenken über Board. Wunderbar!
Nun hat er mit »Der Schatzsucher« sein erstes Buch herausgebracht.

Über den Autor

Geboren wurde Fabian am 03.10.1991. Mit seinen Eltern Holger und Kerstin Kahl lebte er in einem Umgebinde-Fachwerk-Hof in Oberoppurg. Schon als kleines Kind war er von Antiquitäten verzaubert. Er besuchte mit seinem Vater Antik-Märkte und las sich früh durch die Bibliothek seiner Eltern. So sammelte er Wissen wie andere Briefmarken. Diese theoretische und praktische Erfahrung hat ihn zu Deutschlands jüngsten Antiquitätenhändler gemacht.

Im Jahre 2000 zog er mit seinen Eltern nach Ranis in Thüringen. Dort hat er gemeinsam mit seinem Vater das Barockschloss Brandenstein saniert.

Seit 2013 steht Fabian Kahl mit weiteren Antiquitätenhändler wie u.a. Julian Schmitz-Avila, Wolfgang Pauritsch Ludwig Hofmaier oder Susanne Steiger für die Trödel-Show Bares für Rares (ZDF) vor der Kamera. Die Sendung wird von Horst Lichter moderiert, der von Experten – längst mit Kultstatus – unterstützt wird. Darunter u.a. Dr. Heide Rezepa-Zabel, Detlev Kümmel, Albert Maier, Colmar Schultze-Golz oder Sven Deutschmanek.

Fabian Kahl lebt in Leipzig und führt, zusammen mit seinem Vater, zwei Antiquitätengeschäfte.

Ins Buch geschaut

Die Ausstattung: Taschenbuchformat mit Klappbroschur, 224 Seiten, in der Mitte acht farbige Seiten mit Fotos. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis zu Beginn und ein Glossar am Ende ergänzen den Erzähltext.

Fabian Kahl schreibt im Vorwort über seine Liebe zu „alten“ Sachen und erläutert kurz den Inhalt seines Buches. Dann erzählt er, wie er zu seinem heutigen Beruf gekommen ist, der mehr eine von Kindesbeinen beginnende Leidenschaft – eine Berufung – zu sein scheint, die ihm seine Eltern in die Wiege gelegt haben, sicherlich in einem antiken Jugendstilwagen.
Seine Ausführungen lesen sich interessant, sind voller Elan und Begeisterung für alles Antike, für das Alte, die Epochen, die Stile.

Erzählt Fabian Kahl von seiner Wohnungseinrichtung, fühle ich mich Zuhause. Alte und neue Möbel miteinander kombiniert – das ist Harmonie, spendet Wärme.
Sein Schreibstil erinnert mich ein bisschen an mein Debüt und allgemein an Erstlinge der Schriftstellerkollegen: Zu viele Adjektive und stellenweise ein falsches Bild.

Beispiel, S. 41 – Zitat:
„Der ausgelatschte graublaue Teppichboden begrüßte mich jeden Morgen mit seinem über die Jahre muffig gewordenen Geruch, und die winzige Küche bot nicht einmal ausreichend Platz für einen Kühlschrank, sodass mich dieser geräuschvoll surrend und gurgelnd neben meinem Bett um den Schlaf brachte.“

Aber das ist okay. Fabian Kahl ist Antiquitätenhändler, kein Schriftsteller. Er schmückt seine Erzählung aus und schreibt, wie er seinen Freunden das Erlebte erzählen würde – erfrischend und authentisch.

Er berichtet von seinem beruflichen Weg, von Höhen und Tiefen, vom Kunst machen und Kunst lieben. Seine Eltern nehmen dabei einen großen Anteil in seinem Leben ein, denn sie unterstützen ihn immens, auch oder besonders dann, wenn er scheitert.
Der Leser begleitet Fabian Kahl auf seinem Weg durch ein Haus während einer Haushaltsauflösung und entdeckt dabei einen wertvollen Schatz.

Neben all den biografischen Ausführungen gibt er Experten-Tipps für den richtigen Antiquitätenankauf. Fabian Kahl weist auf mögliche Fallen und Stolpersteine beim Gemäldeankauf oder beim Kauf von Porzellan hin. Wissenswert.

Fazit

»Der Schatzsucher« ist die Biografie eines jungen Mannes, der hinauszog, um Kunst zu lernen und dabei feststellte, dass er ein Kunstliebhaber ist.
Doch zwischen all diesen informativen und biografischen Zeilen, vermittelt Fabian Kahl eine Botschaft, die in unserer Gesellschaft immens wichtig geworden ist: Er ruft zu mehr Toleranz und Individualität auf. Von diesem jungen Mann kann so manch alter Hase noch eine Menge lernen.
Ein Buch für Trödelfans, für all die „Bares für Rares“ mögen und die gerne über den Tellerrand schauen.

 

Fabian Kahl
»Der Schatzsucher«
Eden Books, März 2018
Taschenbuch, Klappbroschur 224 Seiten
ISBN 978-3959101516
16,95 €

 

Das Buch ist auch als ebook für 12,99 € erhältlich und als Hörbuch. 

Webtipps

 

© Cover: »Der Schatzsucher« von Fabian Kahl / Eden Books

Vielen Dank an den Verlag Eden Books für die Zusendung des kostenlosen Rezenionsexemplars.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.