Rezension: »vegan kochen und backen« von Björn Moschinski, Südwest Verlag

Als ich 2014 das Buch »vegan backen für alle« von Björn Moschinski rezensierte, führte dies zu einigen Diskussionen in den Sozialen Netzwerken. Ich kritisierte vor allem die Zutaten wie Margarine oder industriell hergestellten Ei-Ersatz aus dem Biomarkt. Acht Jahre später hat sich meine Meinung über Ersatzstoffe in Lebensmitteln nicht geändert – unabhängig davon, ob das Produkt vegan ist oder nicht. Ich lebe nicht vegan, sondern praktiziere clean eating. Das bedeutet, ich kaufe (so gut wie) keine Fertigprodukte. Nein, auch keine Gummibärchen oder Chips, dafür kaufe ich Gemüse und Obst beim Bauern ein und stelle (fast) alles selbst her. Nur Grundzutaten kaufe ich natürlich ein. Frische, saisonale Küche ist also mein Ding, gerne vegan, aber nicht ausschließlich.

Hier geht es aber nicht um mich, sondern um Björn Moschinskis neuestes Buch »vegan kochen und backen«, in dem er seine besten Rezepte aus dreißig Jahren präsentiert. Ich war gespannt!

Der Inhalt

Björn Moschinski berichtet zunächst von seinem Weg als veganer Koch, über seine Leidenschaft – das Kochen, nennt verschiedene Koch-Skills und erklärte wichtige Zutaten für eine gute, regionale, gesunde – und auch – vegane Zubereitung. Mir gefallen seine Erläuterung, warum vegane Alternativen erlaubt sind und wie wichtig Kräuter und Gewürze in der veganen (aber nicht nur) Küche wichtig sind.

Das Buch ist in acht Abschnitte aufgeteilt. Nach der bereits erwähnten Einführung bekommt der Leser Salat & Co.. Danach serviert Björn Moschinski Vorab und zwischendurch, Suppen und Co., In der Hauptsache. Es folgen Desserts und Süßspeisen, Gebäck und Kuchen und am Schluss die Basics. 272 Seiten voll mit mehr als 100 veganen Rezepten und vielen ansprechenden Fotos.

Nachgekocht/-gebacken

Ich beginne hinten im Buch, mit dem Thema Backen.
Auf S. 242 finden sich die Marzipan-Schoko-Nocken, die ich der Zutaten wegen, sofort ausprobiert habe. Relativ wenig Zucker, keine Margarine, dafür Mandeln, Puderzucker, Marzipan, Natron, Abrieb einer Orange und eine Milchalternative.. Die Zubereitung geht sehr schnell. Das Formen der Nocken mit dem Löffel funktionierte bei mir nicht, aber wozu habe ich Hände. Die Plätzchen sind außen schön kross und innen saftig. Sehr lecker!

Viele weitere leckere Backrezepte finden sich im Buch. Wer hier den Zucker noch ein kleines bisschen reduziert, bekommt köstliche, moderne und gesund interpretierte Backwaren, die das schlechte Nasch-Gewissen verbannen. Kürbis-Haferflocken-Kekse oder der Karottenkuchen werden meine Favoriten.


Desserts liebe ich sehr und die Kaffeecreme (S. 200) ist schnell und einfach zubereitet. Einziger Nachteil für mich (und alle mit einem ähnlichen gesundheitlichen Problem wie z.B. Histaminintoleranz, Mastzellenaktivierungssyndrom oder Migräne) – Schlagrahm, also vegane Schlagsahne, löst u.U. nervige Symptome aus. Den Schlagrahm lasse ich also weg oder verwende Magerquark – dann ist es natürlich nicht mehr vegan. Aber die Idee Kaffee mit Vanillepuddingpulver zu einer Creme anzurühren finde ich super.

Rote-Bete-Lauch-Salat (S. 42) und die Feurige Zucchinisuppe (S. 103) kann ich ebenfalls empfehlen.

Fazit

Björn Moschinski hat mir mit seinem neuen Buch »vegan kochen und backen« viele Anregungen für eine gesunde Küche geliefert. Alle Rezepte sind aus frischen Zutaten zubereitet und können prima nach eigenem Gusto angepasst werden. Ein Buch für alle, die sich über gesunde Küche informieren möchten und immer oder gelegentlich vegan kochen möchten – ohne Zusatzstoffe und übertrieben viele Zutaten. Toll. Danke dafür!

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.