Sorry, ich weiß es nicht mehr. – Von Vergesslichkeiten des Autors.

Gestern ist es passiert, es fiel nicht weiter auf. Heute jedoch wurde mir eine Frage zu „Firnis“ gestellt, die ich nicht mehr ausführlich beantworten konnte. Dabei handelte es sich um den historischen Teil und die Frage, wo denn das Rathaus genau gestanden hätte. Tja. Es war so wie es geschrieben steht, aber den exakten Ort, den genauen Längengrad kann ich nicht mehr benennen. Die Fragenden waren ein wenig irritiert, so schien es mir. Verzeihung. Aber die Recherchen zu „Firnis“ liegen sechs bis sieben Jahre zurück. An Einzelheiten kann ich mich dann tatsächlich nicht immer erinnern.
Warum das so ist? Nun. Ein Buch ist wie ein Kind. Eltern vergessen – ohne ihre Kinder weniger zu lieben – die ersten Worte, wann der erste Schritte gemacht oder der erste Zahn verloren gegangen ist. So wunderschön diese Ereignisse auch waren, im Laufe der Jahre kommen neue Erlebnisse und Erfahrungen dazu und die älteren werden verdrängt. So ist das auch bei Büchern. „Firnis“ wurde 2007 veröffentlicht, es folgten zahlreiche Lesungen, dann war diese Zeit für mich vorbei und ich schrieb andere Bücher, erfand neue Charaktere, gründete fiktive Familien und säte Boden für neues Land. Ich recherchiere für den Moment – das Buch – nicht fürs Leben. Natürlich bleiben einem die Charaktere im Herzen und bei späteren Lesungen oder Gesprächen tauchen Details auf, gewinnen an Farbe und Kraft. Aber wer jetzt „Firnis“ liest, weiß vermutlich mehr über das Buch als ich selbst.  

Dafür weiß ich mehr über die Bücher, an denen ich jetzt arbeite. ;-)

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.