Rezension: »Jan-Philipp Berner kocht für Familie & Freunde«, Südwest Verlag

Sternekoch Jan-Philipp Berner – genannt JP – arbeitet als Küchenchef im Söl’ring Hotel auf Sylt. Wie viele Restaurants hatte auch er während der Pandemie zu kämpfen, doch er gab nicht auf und entwickelte mit seinen Auszubildenden JP’s Kantine – ein Außer-Haus-Service. In zweiten Lockdown entstand dann sein neuestes Buch »Jan-Philipp Berner kocht für Familie & Freunde«. Ein Mensch, der nicht aufgibt und aus schwierigen Zeiten – in diesem Fall – Schmackhaftes rausholt.

Inhalt

Der Inhalt umfasst 176 Seiten, aufgeteilt in Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken, Grillen mit vegetarischen Beilagen und Abendessen. Vorwort, Dank und das Impressum fehlen natürlich auch nicht. Was aber fehlt ist ein detailliertes, alphabetisches oder nach Zutaten sortiertes Inhaltsverzeichnis. Zu jedem Rezept gibt es ein Foto, von Ydo Soll perfekt in Szene gesetzt und nicht überladen. Das gefällt mir sehr gut. Ebenfalls top finde ich die Hinweise auf den Seiten unten, dort wird auf Allergene, Vorbereitungs- und Zubereitungszeit hingewiesen, außerdem, ob es sich um ein veganes oder vegetarisches Gericht handelt.

Die meisten Rezepte sind bodenständig, aber nicht langweilig, schmackhaft, aber nicht übertrieben aufgeplustert. Toll die Idee, Konfitüre mit Pektin zu gelieren und somit weniger Zucker zu verwenden. Das werde ich zukünftig nur noch so machen. Die Nuss-Nougat-Creme (auf S. 20) habe ich mit Interesse gelesen und ich finde es toll, dass viele Köche und Köchinnen hier inzwischen Alternative zu den gekauften Varianten bieten. Ich bleibe aber bei meiner eigenen Schoko-Nuss-Kreation, weil ich diese Zutaten immer zuhause habe. Zu manchen Rezepten erzählt JP Anekdoten, wie z.B. zu Lisas Schneller Butterkuchen (S. 123), ein Rezept seiner Mutter.

Ich habe viele leckere und interessante Rezepte gefunden, einige davon stehen noch auf meiner To-Cook- und To-Bake-List, ein paar habe ich bereits ausprobiert.

Gebacken und gekocht

Der Teig der Friesenkekse (S. 113) und der Vanille-Kipferl (S. 109) lässt sich super gut verarbeiten. Beide Rezepte sind minimalistisch, die Kekse mürbig und superlecker. So lecker, dass die Kekse bei uns keine zwei Tage überlebten. Die werden ich noch öfters backen.

Das Focaccia (S. 141) habe ich mit Trockenhefe zubereitet, das hat auch sehr gut geklappt. Rapssaat hatte ich nicht zur Hand, also habe ich es weggelassen. Das hat dem Geschmack nicht geschadet. Alternativ waren Kümmel oder Sesam eine Option.

Superlecker ist der Blumenkohl mit Sauerrahm, Kartoffel und Ei (S. 37) – den wird es bei uns, so zubereitet, öfters geben.

Die Kürbisraviolo (S. 38) gibt es wieder im Herbst, wenn Kürbis saisonal erhältlich ist. Die Zutaten für den Kartoffel-Gurken-Salat (S. 138) und dem Lauwarmen Betesalat (S. 151) stehen schon im Kühlschrank. Marlenes Bärchentorte (S. 105ff) kommt in Kürze am Wochenende auf den Tisch. Der Backfisch mit Remoulade (S. 49) und die Gefüllte Spitzpaprika mit Feta und Rosmarin (S. 145) sind ganz nach meinem Geschmack. Fleischgerichte wie Ente mit Pastinaken und Birne (S. 58) oder die Lammschulter (S. 95) stehen eher nicht auf meinem Speiseplan, aber bei beinahe 60 Rezepten darf das sein.

Fazit

„Wenn dir das Leben Zitronen schenkt, mach Limo daraus … oder Zitronenkuchen.“ Das ist mein Motto. JP hat den Kopf nicht in den Sylter Sand gesteckt, sondern die Pandemie genutzt und neue Ideen entwickelt. Danke dafür. Sein Koch- und Backbuch bietet eine Vielfalt an Rezepten – von simpel bis aufwändig, aber in jedem Fall lecker. Kein Buch für Veganer, aber für alle, die gerne kochen und backen. Daumen hoch!

Das Buch: »Jan-Philipp Berner kocht für Familie & Freunde«, Südwest Verlag, ISBN 978-3517100982, 26 € – Auch als E-Book.

(Wenn du auf die Links klickst, gelangst du zu amazon. Mit einem Kauf unterstützt du diese Seite. Für dich entstehen keinerlei zusätzliche Kosten. Vielen Dank.)

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.