Vom Backen: Apfeltartelettes mit Karamellsauce und Walnüssen

Mini-Apfel-Tarte mit karamellisierten Walnüssen und Karamellsauce

Mini-Apfel-Tarte mit karamellisierten Walnüssen und Karamellsauce

Apfelkuchen in jeglicher Form geht bei mir das gesamte Jahr über, aber jetzt – mit frischen Äpfeln – schmecken Tartes und Kuchen, in oder auf denen der Apfel die Hauptrolle spielt, noch mal so gut.

Mini-Apfeltarte 

Dieses Rezept reicht für ca. acht Mini-Tartes oder eine große Tarte.
Mürbeteig-Rezepte gibt es unendlich viele, gerne probiere ich neue Rezepte aus oder kreiere eigene.
Ein wunderbarer Mürbeteig-Boden stammt aus einem Rezept aus der Sendung daheim + unterwegs (WDR). Der im Rezept zubereitet Boden ist für eine Rhabarber-Cremetorte. Doch für Äpfel funktioniert er wunderbar, mit kleinen Änderungen.

Der Boden 

  • 160 g zimmerwarme Butter schaumig rühren
  • 120 g Puderzucker,
  • ca. 5 g Salz,
  • 1 Vanilleschote, davon das Mark  und
  • 1 Spritzer Zitrone (den Rest Zitronensaft brauchen wir später für die Äpfel, also nicht weglegen) zur Butter geben und gut verrühren. Dann
  • 1 Eigelb hinzufügen und zum Schluss
  • 250 g Mehl und
  • 1 TL Zimt

Den Teig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und in den Kühlschrank legen. Weiter geht es mir der Vorbereitung des Belags. Zuerst die Walnüsse, da die Äpfel sonst zu schnell braun werden könnten.

Karamellisierte Walnüsse

  • Zucker in eine Pfanne (Ø 24-26 cm) geben, so viel, bis der Boden komplett und gut bedeckt ist.
  • ca. 100 g Walnusskerne – ich knacke gerne selbst, aber du kannst auch Kerne aus der Packung nehmen

Den Zucker auf mittlere Temperatur schmelzen. Die Pfanne nicht bewegen, den Zucker nicht umrühren. Vorsichtig: Wenn der Zucker erst mal schmilzt, ist der Grad zum Verbrennen nicht mehr weit, evtl. die Temperatur runterregeln. Sobald der Zucker geschmolzen ist (dann sieht er hellbraun aus), die Walnüsse dazugeben. Umrühren. Alles schnell verteilen.
Die karamellisierten Walnüsse lose auf Backpapier legen. Abkühlen lassen.

War das Karamell noch in der Pfanne zu zäh, ein Stück kalte Butter mitschmelzen lassen. Sollten sich die Walnüsse nicht so gut einzeln verteilen lassen, ist das egal. Wir kloppen sie später auseinander.

Nun bereite ich zwei wichtige Kleinigkeiten vor:

Zitronen-Butter und Streusel

Mit der Zitronen-Butter bepinsel ich die geschnittenen, auf dem Teigboden verteilten Apfelspalten. Die Butter hält die Äpfel beim Backen saftig, die Zitrone wirkt gegen Oxidation – also die braune Verfärbung des Apfels.
Dafür:

  • ca. 35 g Butter auf niedriger Temperatur schmelzen
  • Saft einer halben Zitrone dazu geben. Verrühren. Fertig.

Die Streusel sind keine Deko, sondern dienen als Entsafter. Sie kommen als zerbröselt auf den Boden, unter die Frucht. Dafür eignen sich Zwieback, Reste von Biskuitböden und Keksen oder Rührkuchen, aber auch Amarettinis. Die habe ich hier verwendet. Eine Handvoll davon in einen Gefrierbeutel geben. Den Beutel zuhalten und mit einem Topf, einem Brett oder einem Fleischklopfer die Kekse klein kloppen. Das war es schon.

Bevor nun die Äpfel verarbeitet werden, erst den Boden fertigstellen.

Zurück zum Teig

Ich verwende die FlexiForm von Lurch.

Sollte der Teig noch zu weich sein, lege ich ihn in die Kühltruhe.
Ein bisschen Mehl auf deine Arbeitsplatte geben.
Den Teig zu einer Schlange rollen und in sechs ungefähr gleich große Stücke teilen.
Jedes Stückchen ausrollen, evtl. noch einmal ein bisschen Mehl darüber streuen, damit nichts festklebt. Dann in die Förmchen legen, vorsichtig festdrücken, den Rand oben mit einem scharfen Messer abschneiden.

Nun die zerbröselten Amarettinis darüber streuen.

Der Belag

Für den Belag solltest du einen leicht säuerlichen Apfel verwenden. Ich nehme gerne Wellant, der schmeckt gut, ist saftig, nicht zu süß, mit säuerlich-herbem Geschmack. Außerdem wird er nicht so schnell braun wie z.B. Boskop.

  • ca. 4 Äpfel (je nach Größe) – die Schale gründlich waschen und abtrocknen. Die Äpfel zunächst vierteln, dann entkernen und in schmale Spalten schneiden. NICHT schälen.

Die Apfelspalten nach Belieben auf den vorbereiten Tarteboden schichten.
Mithilfe eines Backpinsels die Apfelspalten mit der Zitronenbutter bestreichen.

BACKEN … 

Die Förmchen auf ein Backblech oder ein Gitter stellen und bei 180 Grad ca. 40 Minuten – je nach Ofen – backen. Ober- und Unterhitze. Unbedingt im Auge behalten, denn die Äpfel sollen nicht dunkel werden.

Währendessen geht es weiter mit Glanz

  • Aprikosenkonfitüre

Damit die Äpfel später schön glänzen, kannst du Aprikosenkonfitüre darüber streichen. Selbstgemacht wäre perfekt, ansonsten darf es auch eine gekaufte oder eine andere helle Konfitüre sein. Es ist auch kein Muss, denn süß sind die Mini-Tartes sowieso.

Die Karamellsauce

  • ca. 100 g Zucker in eine Pfanne streuen und schmelzen lassen. Die Pfanne nicht bewegen. Ist der Zucker geschmolzen, dann
  • ca. 40 g Butter dazugeben. Rühren. Rühren. Und
  • ca. 100 ml Sahne dazu schütten. Je nach Konsistenz darf es auch mehr sein.

Die Karamellsauce sollte flüssig sein, sodass sie auch später auf die Törtchen verteilt werden kann. In jedem Fall musst du schnell arbeiten, damit nichts anbrennt. Beim Rühren evtl. die Pfanne mal kurz vom Herd nehmen.

FERTIG!

Ist der Rand der Tarte schön gebräunt, die Äpfel nicht angebrannt, die Tartes aus dem Ofen nehmen, mit der Aprikosenkonfitüre bestreichen, den Walnüssen dekorieren und die Karamellsauce sparsam darüber verteilen.

Jetzt warm, mit einer guten Tasse Kaffee genießen.
Wer will, schlägt noch Sahne dazu, mit einer Prise Zimt. Lecker!

Guten Appetit!

P.S. Falls die Walnüsse zu sehr aneinanderkleben: Das Backpapier darüberlegen und – wie bei den Amarettinis mit Topf, Brett oder Hammer die Walnüsse zerkleinern, aber nicht zu fest und nicht zu klein, sonst sind es nur Brösel. :-)

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.