Walter Moers geht in die Geographie-Geschichte ein

Prof. Nachtigaller - Ein © Walter Moers Geschöpf

Prof. Dr. Nachtigaller – Ein © Walter Moers Geschöpf und jetzt auch ein Berg.

Straßen und Alleen werden gerne nach Schriftstellern und Philosophen benannt. Doch dass die erfundenen Welten eines Schriftstellers als Pate für die Benennung von Lebewesen oder Gebilden stehen, ist eher selten. Die Walter Moers Geschöpfe und erfundenen Ländereien begeistern viele Leser. Auch Wissenschaftler stehen auf Blaubären, Schrecksen und Buchlinge.

Eine 2010 neu entdeckte Spinnenart wurde nach Zamonien benannt. Der Schweizer Entdecker Holger Frick – ein Zamonienfan – schenkte Walter Moers mit der Zamonischen Zwergspinne, die eine Ähnlichkeit mit  den Zwergpiraten haben soll, ein ehrenwürdiges Denkmal für die Zamonien-Romane.
Doch jetzt wird es größer.

Von der Zwergspinne kommen wir zum Berg. Und dieser Berg wurde bereits im Februar 2013 von Boris Dorschel bei einer Polarstern-Expedition im antarktischen Weddelmeer gefunden. Keine Ahnung, wo das ist, aber den Namen dieses bisher unbekannten Berges, der 16 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, werde ich vermutlich nicht vergessen. Es ist der Nachtigaller Shoal, benannt nach  Prof. Dr. Abdul Nachtigaller aus den „13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ von Walter Moers.

Cover: Walter Moers

Cover: Walter Moers

In der Pressemitteilung heißt es: »Auf Grund der Eisbedeckung musste während der Erkundung immer wieder der Kurs geändert werden. Dadurch ist eine Aufzeichnung entstanden, die den Wissenschaftler an die Romanfigur Prof. Dr. Abdul Nachtigaller aus den „13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ erinnerte. „Der Name erschien uns als sehr passend, da Prof. Dr. Nachtigaller sein Leben der Erforschung ungeklärter Mysterien widmet und dafür in die entlegensten Gebiete auf unserer Erde reist – vor allem an dunkle und lebensfeindliche Orte“, erklärte Boris Dorschel mit einem Augenzwinkern und reichte seinen Namensvorschlag ein, der auf der diesjährigen Tagung des Sub-Committee on Undersea Feature Names (SCUFN) vom 16. bis 20. Juni in Monaco nun offiziell bestätigt wurde.«

Der Wissenschaftler Boris Dorschel fragte Walter Moers jedoch vor der Benennung des Berges, ob der Erschaffer von Prof. Dr. Nachtigaller mit dieser Namensgebung einverstanden sei. Und der meint dazu: »Ich hatte ja keine Ahnung, dass heutzutage noch ganze Berge unentdeckt sein können. Dass die Entdeckung im Dunkel antarktischer Gewässer stattgefunden hat, dürfte Nachtigaller, den zamonischen Pionier der Dunkelheitsforschung, besonders freuen.«

Ich freu mich auch, finde ich nämlich toll!

 

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© Cover und Grafik: KNAUS VERLAG
Quellen: Pressetext Knaus Verlag

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