Angesehen: »Der Pinguin« von Walter Moers

Wie rezensiere ich ein Buch, ohne es gelesen zu haben? Normalerweise nicht. In diesem Fall muss ich jedoch eine Ausnahme machen, denn das Buch ist nicht lesbar. Das liegt nicht daran, dass der Autor seines Fachs nicht mächtig ist. Das ist er durchaus. Allerdings nicht bei »Der Pinguin«, denn dieses Buch kommt ohne Text aus. Auf 103 Seiten stellt Walter Moers seine dunkle Seite graphisch dar. Böse, blutig und brutal. Ein Bilderbuch für Hartgesottene. Walter Moers‘ Lieblingscomic »Der Pinguin« ist der…

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Gelesen: »Zamonien« von Anja Dollinger und Walter Moers

Zamonien – Ein Kontinent der Phantasie Zamonien! Auf nach Zamonien. Ich bin sooo weit gereist, doch die Heimat, sie heißt: Zamonien. Auf nach Zamonien. Macht euch alle bereit, für die Fahrt in vergangene Zeit! Wer das Musical »Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär« gesehen und die Musik verinnerlicht hat, kennt diesen Refrain. »Zamonien« ist kein gewöhnlicher Ort, wie Berlin oder Hamburg. Zamonien ist ein Kontinent. Unendlich groß, ohne Ende, ohne Anfang. In, unter und auf Zamonien spielen die Geschichten von…

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Gelesen/Betrachtet: »SMS-Märchen« von Fabian Negrin

Märchen sind die Urgeschichten heutiger Fantasyerzählungen. Voller Zauber, Magie, Liebe, Ideale, Kreativität und stets im Kampf zwischen Gut und Böse. Sie werden von alt und jung geliebt und noch heute neu verfasst, verfilmt oder als PC- und Konsolen-Spielen umgesetzt. Märchen sind der Grundstein der Phantasie und der Anfang aller Unterhaltung. Diese in 160 Zeichen zu erzählen ist entweder verrückt oder genial, in jedem Fall ein Experiment! Der Italiener Fabian Negrin hat Grimmsche Märchen wieder erzählt und dafür nur 160 Zeichen verwendet. Die…

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Gelesen: »Mein Leben als Suchmaschine« von Horst Evers

Nachfolgende Rezension fällt unter kurz und knapp, denn viele Worte muss ich hierzu nicht verlieren (ich könnte sie noch brauchen). Menschen, die sich selbst nicht so ernst nehmen, dafür aber gerne mal auf den Arm, finde ich gut. Horst Evers kann das. Sich selbst auf den Arm nehmen. Zumindest in seinen Büchern. Zwar ist nicht belegt, welche der Geschichten der Realität entsprechen, aber mehr als ein Funken Wahrheit dürfte in seinem – ich nenne es mal – Erlebnisband »Mein Leben…

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Gelesen: »Tausend kleine Schritte« von Toni Jordan

Erster Satz: »Alles zählt.« 272 Seiten, 4 Buchstaben im Vornamen Toni, 6 im Nachnamen Jordan, 5 im Verlagsnamen Piper und viel zuviel Apfelsinen-Wirrwarr auf dem Cover. Unzählbar! Letzteres würde der Hauptperson Grace sicherlich nicht gefallen, denn Zahlen sind ihr Leben. Sie zählt und vermisst alles, was zählbar ist, inklusive der Mohnstreusel auf dem Kuchen, den Borsten an ihrer Zahnbürste oder die Länge der Finger. Diese Art der Bewältigung eines traumatischen Erlebnisses treibt sie soweit, dass sie ihren Job als Lehrerin…

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Neues von der Lesefront

Mein imaginärer Lesestapel ist, in Anbetracht der Tatsache, dass manche Bücher gar nicht gestapelt, sondern direkt ins Buchregal einsortiert werden, fast so groß wie der Eiffelturm. Übetrieben? Stimmt! Aber eine kleine Version davon trifft zu. Abgebrochen und letzendlich nur sehr quer gelesen habe ich Joe Hill und sein „Teufelszeug“. Joe Hill hat hier ein so derb krankes Bild der an „geistiger Armut“ kranken Menschen – nur Männer –  dargestellt, dass der ganze Roman nicht nur an Handlung, sondern auch an…

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Gelesen: »Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen« von Francesc Miralles

Erster Satz: »Noch einen Augenblick, und wieder würde ein Jahr zu Ende gehen und ein neues beginnen.« Samuel –  kurz vor dem Sterben, denn alle seine Vorfahren werden nicht älter als vierzig, so redet er sich ein und mit einem (!) grauen Haar – lebt einsam und allein in seiner kleinen Wohnung in Barcelona. Er verlässt das Haus nur, wenn er zur Uni geht – Samuel arbeitet als Literaturdozent – oder zum Einkaufen. Er ist ein bisschen depressiv und vom…

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Gelesen: »Ich will dich nicht töten« von Dan Wells (Band 3)

Erster Satz: »Ich kannte Jenny Zeller nicht sehr gut.« John, in Band 3 zum 16jährigen Teenager pubertiert, träumt immer noch davon seine Ex-Freundin einzubalsamieren und wünscht sicht zu töten. Doch sein Verlangen beschränkt sich zwischenzeitlich auf Dämonen, die überall auf der Welt und vor allem in seinem kleinen Heimatort umherwandeln und die Bürger umbringen. Bestialisch und grausam. Dazu passieren zahlreiche Selbstmorde von jungen Mädchen. John, der in »Ich will dich nicht töten« zwischen zwei Mädchen hadert, sich – was positiv…

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Gelesener Geschenktipp: 2 x Sempé – für den Katzenfreund und den Literaturgeschehengeschädigten

Textlos serviert Jean-Jacques Sempé  Zeichnungen rund um die Katze in »Für Katzenfreunde«. Sempé versteht es meisterlich die Ironie in seine Bilder zu verpacken. Der Zuschauer muss manchmal genau hinsehen, um den Witz, nicht selten den Sarkasmus dahinter zu erkennen. Ein Buch für Zwischendurch, zum „Immer-mal-wieder-in-die-Hand-nehmen“und zum Verschenken. . .

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Gelesen: „Benjamin Kiesel: Die Geschichte einer Freundschaft“ von Sempé

In den letzten Wochen erhielt ich liebenswerte, kleine Geschenke, die mich rührten. Darunter befand sich auch ein Buch von Sempé. Schon der Titel des Buches „Benjamin Kiesel: Die Geschichte einer Freundschaft“ sagt deutlich, worum es in diesem Buch geht: Freundschaft. Zwei Kinder mit „kleinen“ Handicaps, der eine wird immer rot, allerdings nie in Situationen, die ihm peinlich sind; der andere niest und zwar ständig. Beide wünschen sich nichts sehnlichster als diese Handicaps endlich loszuwerden, bis sie sich zufällig treffen. Wunderschöne…

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